Rajaji Nationalpark (Seite 4)

 

Um in den unteren Teil des Nationalparks, dem Gelände der Chilla Range zu gelangen, führt der Weg aus dem geschützten Bereich durch die Stadt.

Wir hielten kurz bei Neerajs Autowerkstatt des Vertrauens, da es doch seit unserem Unfall am Fluss Probleme mit dem hinteren linken Reifen des Jeeps gegeben hatte.

Es wurden einige Teile ausgetauscht und wir fuhren weiter - über den Ganges, vorbei am Har-ki-Pauri.

Kurz vor der Einfahrt zur Chilla Range huschte ein Indischer Muntjak (Muntiacus muntjak) von der Straße in die Büsche. Wir hatten diesen Hirsch bereits am Abend zuvor durch sein lautes Bellen bemerkt.
Wie bei allen Hirschen - wenn man einmal von den Rentieren absieht, wo auch Weibchen ein Geweih tragen - verfügen nur die Böcke über ein Geweih. Wie bei Wasserrehen und Moschushirschen weisen männliche Tiere im Oberkiefer verlängerte Eckzähne auf, welche aus dem Maul herausragen und im Kampf gegen männliche Artgenossen eingesetzt werden.

Nach kurzer Kontrolle setzten wir unsere Fahrt im anderen Teil des Rajaji Nationalparks fort.

Auch hier erblickten wir wieder Axishirsche.

Axishirsche waren eigentlich beinahe immer irgendwo zu sehen und zählt zur bevorzugten Beute des Leoparden.

Auch ein Wildschwein kreuzte unseren Weg.

Unzählige kleine Alexandersittiche (Psittacula krameri) flogen laut rufend über unseren Köpfen und über den Kronen der Bäume hin und her.

Wer von Ihnen schon einmal in Köln gewesen ist, der mag kleine Alexandersittiche - auch Halsbandsittiche genannt - schon einmal frei erlebt haben. Denn Gefangenschaftsflüchtlinge konnten dort in der Nähe des Zoos eine eigenständige Population aufbauen, welche mittlerweile im Raum Köln und Düsseldorf über 3000 Individuen zählt. Der Alexandersittich konnte sich so als Neozoon - als Neubürger - etablieren und gehört dadurch mittlerweile zur heimischen Tierwelt Deutschlands, wo man ihn zudem in Heidelberg, Stuttgart und Hamburg antrifft. Die Gesamtpopulation in Europa wird mittlerweile auf an die 30000 Individuen geschätzt.

Wenig später spazierte am Wegesrand ein Kiebitz entlang.
Ich denke es handelte sich um einen Flusskiebitz (Vanellus duvaucelii).

Und wir sahen eine Gruppe männlicher Blauer Pfauen (Pavo cristatus).

Ein männlicher Axishirsch blieb lange stehen, nachdem wir ihn erblickt hatten.
Wie auch Damhirsch und Sikahirsch trägt der Axishirsch ein Leben lang ein Fleckenkleid, welches andere Hirscharten zwar in der Jugend tragen, doch mit zunehmendem Alter verlieren.

Doch schließlich ergriff er doch die Flucht.

Überall fanden wir Spuren von Elefanten - wenn auch nicht ganz frisch. Doch der Direktor hatte uns bereits vorgewarnt, dass die Elefanten sich für gewöhnlich um diese Jahreszeit in die Berge zurückziehen.

Nichtsdestotrotz bereitete Neeraj seine Elefanten-Abwehr-Waffe vor, die lauten Krach erzeugt, um im Notfall einen Elefanten zu erschrecken.

blättern zu Seite 5