Am Montag suchten wir die indische Botschaft auf, um unsere Visa zu beantragen.
Doch brauchten wir dafür zunächst ein Bestätigungsschreiben von der deutschen Botschaft. Dieses Schreiben drückt ausdrücklich aus, dass es uns lediglich erlaubt ist Indien via Flugzeug zu bereisen und nicht via Land.
Wir hatten uns bei der deutschen Botschaft erkundigt für eine Möglichkeit Indien vom Iran aus auf dem Landweg zu bereisen, doch ist dies nicht erlaubt, da die Grenzregionen zu gefährlich sind und es derzeit eh nicht gestattet ist, Pakistan via Land zu bereisen und wir ohne Empfehlungsschreiben von der Deutschen Botschaft auch kein Visum für Pakistan bekommen.
Dies bedeutet für uns, wir müssen Pakistan definitiv überfliegen und unsere Reise so in Indien fortsetzen.
Am Mittag erkundeten wir weiter Teheran.
Vorbei am alten Gerichtsgebäude.
Durch ein Einkaufszentrum.
Vorbei an Moscheen.
Und besuchten auch das iranische Nationalmuseum, wo nun seit dem 12. September dieses Jahres der Kyros-Zylinder ausgestellt wird, nachdem er sich noch zuvor in London befand. Der Kyros-Zylinder beinhaltet die Proklamation des altpersischen Königs Kyros II., die er nach 538 v. Chr. auf einem Tonzylinder abfassen ließ. Die Schrift berichtet aus Sicht des Perserkönigs die Gründe des Sturzes des letzten neubabylonischen Königs Nabonid. Leider ist es nicht gestattet im Museum zu fotografieren.
Ich beschloss auch meine Haare ein wenig zu kürzen, da ich diese schlicht überhaupt nicht mehr zu bändigen vermochte.
Am Mittwoch hatten wir erneut mit dem Bestätigungsschreiben der deutschen Botschaft die indische Botschaft aufzusuchen und bekamen unsere Visa ungeachtet dessen noch nicht, sondern haben etwa sieben Werktage zu warten.
Anschließend besuchten wir den großen Basar. Er ist weltweit der größte seinesgleichen und beherbergt Banken, Moscheen und Gästehäuser. Hier nimmt der Handel den größten Raum ein. Durch den Basar ziehen sich zahlreiche Korridore, die auf unterschiedliche Waren spezialisiert sind. Insgesamt bedecken diese Korridore eine Strecke von zehn Kilometern. Basartätigkeiten können hier bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgt werden.
Wir aßen Falafel.
Es gab auch Kalb-Hirn im Angebot, doch lehnten wir dankend ab.
Und blieben bei Falafel.
Wir drehten unsere Runden auf dem großen Basar und waren sehr fasziniert von der Kunst dieser Teppichgemälde.
Ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft hatte uns zum Essen eingeladen und so verbrachten wir den Abend des Donnerstag in netter Gesellschaft.
Und so vergingen die Tage in Teheran. Wir hofften in der folgenden Woche unser Visum für Indien zu haben.
Ich berichtete aus einem Internet-Café in der Stadt.