Auch wenn wir häufig zum Essen eingeladen werden, so ernähren wir uns in diesen Tagen doch beinahe ausschließlich von Weißbrot, denn unsere Gaskartuschen sind seit einiger Zeit aufgebraucht und die von uns benötigten in der Türkei nicht erhältlich. Daher können wir nicht mehr kochen und müssen auf Reis, Nudeln, Kartoffeln und warme Speisen dergleichen verzichten. Diese Art der Ernährung macht sehr träge und ich kann nun gut nachvollziehen warum die Kleinen Pandas im Zoo - deren Hauptnahrung nährstoffarmer Bambus ausmacht - den ganzen Tag schlafen und so träge sind und fühle mich wie einer von ihnen.
Doch nichtsdestotrotz geht es Tag für Tag weiter.
In Tekke kamen wir nach 141 Tagen auf den Beinen und 3432962 Schritten an einem Teehaus vorbei, wo wir von Emsal Sahin dem Teehausbesitzer freundlich empfangen wurden und uns gleich angeboten wurde dort zu Abend zu essen und zu nächtigen.
Wir hatten bloß zu warten ehe die Sonne unterging, denn wir befinden uns noch immer im islamischen Fastenmonat Ramadan.
Nach dem Abendessen nahm das Treiben im Teehaus seinen gewöhnlichen Lauf: Man trank Tee, redete über Politik, Religion, Sport und man stellte uns ungewöhnliche Fragen - nicht zum ersten Mal in der Türkei - bezüglich Hitler und Judenfeindlichkeit; doch denke ich ist dies hier nicht die richtige Plattform um diese Diskussionen zu veröffentlichen und zu kommentieren, jedenfalls war dies für mich doch sehr verwunderlich und findet seinen Platz in meinem Buch, an welchem ich jeden Tag arbeite.
Gegen drei Uhr morgens leerte sich das Teehaus und wir legten uns schlafen.
Ehe am Morgen eine Herde Kühe durch das Dorf getrieben wurde.
Wir frühstückten.
Dann wollte Emsal Şahin uns ein wenig die Gegend der Provinz Gümüshane zeigen.
Nachdem wir eine Weile mit dem Bus gefahren waren, folgten wir dieser Straße den Berg hinauf.
Oben angekommen stärkten wir uns zunächst durch eine Flasche Hagebuttensaft.
Dann betraten wir die Karaca Tropfsteinhöhle (Karaca Magarasi), welche 1550 Meter hoch gelegen ist.
Nachdem wir uns in der Tropfsteinhöhle umgeschaut hatten, verbrachten wir noch etwas Zeit in der Stadt Gümüşhane und kehrten dann in das Dorf Tekke zurück.