VIII: Türkei (Seite 11)

 

Wir aßen im Garten von Şahins Haus zu Abend nachdem die Sonne untergegangen war.

Dann ging es auf ein Neues in das Teehaus - in wildes Gerede stürzend.

Es war bereits sehr spät und so verbrachten wir eine zweite Nacht im Teehaus, nachdem wir auch den Bürgermeister, den Imam (der das Gebet in der Moschee leitet), den Muezzin (der vom Minarett aus zum Gebet aufruft), und den Dorfimker kennen gelernt hatten. Der Imam bot uns an in der Moschee zu nächtigen, doch Şahin hatte sich schon sehr darauf gefreut, dass wir noch eine weitere Nacht bei ihm verbringen.
Er selbst hatte übrigens viele Jahre in Nürnberg gelebt und so konnten wir uns mit ihm und auch vielen anderen Männern des Dorfes in deutscher Sprache unterhalten.

Es war übrigens der Imker, welcher uns am Morgen frischen Honig vorbeigebracht hatte.

Nach zwei Nächten im Teehaus verabschiedeten wir uns von Emsal Şahin und er sprach: "Ach bleibt doch noch ein paar Tage!". Doch wir konnten ihm von der Redensart "Reisende soll man nicht aufhalten." überzeugen und bedankten uns für seine Gastfreundschaft.

So verließen wir das Dorf Tekke.

Die nächste Nacht verbrachten wir an einem Bach.

Und den Tag auf der Straße.

Immer unseren Schatten nach.

Als es dämmerte erreichten wir das Dorf Aksar und augenblicklich deckte man uns einen Tisch und wir aßen mit Bulut Akuç und einem Supermarktbesitzer zu Abend.

Dann ging es ins Teehaus und wenn wir auf Türkisch erklären müssen - nicht nur an diesem Ort - warum wir diese Reise bestreiten und auf philosophische Gründe verweisen und erklären, dass wir an einem Buch arbeiten, so schaut man uns begeistert an, hält den Daumen hoch und sagt: "Philosoph!" Da die Dörfer in Kontakt miteinander stehen, werden wir manchmal schon von Dorf zu Dorf als Philosophen begrüßt.
Doch nach einiger Zeit trafen einige Männer im Teehaus ein, welche in Deutschland oder der Schweiz leben oder lebten und so sich mit uns in unserer Muttersprache unterhalten konnten.

Die Nacht verbrachten wir im Haus von Bulut Akuç, nachdem er und sein Freund Bahri Koç aus Frankfurt uns noch das Dorf gezeigt hatten und uns viel über die Geschichte dieses erzählten.

Am nächsten Morgen reisten wir gegen sieben Uhr gemeinsam mit Bulut Akuç und Bahri Koç mit dem Bus in die Stadt Bayburt.

Bulut Akuç hatte einen Termin im Krankenhaus und Bahri wollte seinen drei Tage alten Sohn anmelden.

Wir verabschiedeten uns zuerst am Krankenhaus von Bulut Akuç, der sehr nett zu uns war und ein herzensguter Mensch scheint.

Und später von Bahri Koç, nachdem er uns in das Zentrum von Bayburt geführt hatte.

Dann berichteten wir aus einem Internetcafé.

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