Wir hatten mit einer Fähre über den Bospurus gesetzt, Europa verlassen und am 7. August nach 115 Tagen unterwegs Asien erreicht und unseren Fuß auf den Boden des Morgenlandes gesetzt.
So waren wir in den Orient gelangt.
Wir verließen den Stadtteil Üsküdar und, um aus dem Trubel zu entfliehen, nahmen wir einen Bus nach Sile, eine Stadt, welche ebenfalls zur Provinz Istanbul zählt.
Der Ort Şile liegt am Schwarzen Meer.
Wir folgten ein Stück weit der Küste.
Dann entdeckten wir eine bezaubernde Bucht.
Wir entschlossen hinab zu steigen, um ein Bad zu nehmen, zu essen, einen Kaffee zu trinken und ein wenig zu erholen.
Wir blieben ehe es dämmerte.
Die Nacht verbrachten wir schließlich unter freiem Himmel auf einer kleinen Erhöhung mit Blick auf das Schwarze Meer.
Am Morgen des 8. August entschied ich mich meinen Bart ein wenig zu stutzen, da er doch sehr ungleichmäßig wächst, während Marlon weiter daran festhält seinen Bart nicht zu berühren bis er wieder in der Heimat ist.
Nachdem wir Nudeln mit Schafskäse, Oliven, Paprika, Zwiebel und Chili-Schote im Gaskocher zubereitet hatten und mit dem Frühstück fertig waren, berichteten wir bei einer Tasse Tee aus einem Café in der Stadt.
Wir verließen Şile.
Die Nacht verbrachten wir oberhalb einer Bucht.
Am nächsten Morgen reinigten wir unsere Kleidung und ließen diese von der Sonne trocknen.
Dann beschlossen wir uns den Aufenthalt am Schwarzen Meer ein wenig zu versüßen und erwarben zwei Taucherbrillen mit Schnorcheln im nahe gelegenen Ort.
Ich sage Ihnen das Treiben unter Wasser zu beobachten ist wahrlich bezaubernd. Wir haben nicht das erste Mal das Schwarze Meer betreten, doch zuvor nur selten einen Fisch erblickt. Auf unseren Tauchgängen - während die Wäsche trocknete - entdeckten wir ein großes Vorkommen an Garnelen, Krabben und verschiedene Grundelarten, welche entspannt am Grund lagen und denen es von Zeit zu Zeit - wie uns - Schwierigkeiten zu bereiten schien, sich in der Strömung zu halten. Auch viele andere Fische der oberen Wasserregion huschten hin und wieder in Schwärmen durch das Bild, welche wir auf die Schnelle - die Tatsache beachtend, dass sie doch sehr scheu sind - nicht näher bestimmen konnten.
Spätestens nach dem Mittagessen - wir hatten erneut Nudeln mit Gemüse gekocht - erwies sich die Investition in Taucherbrillen als sinnvoll. Wir waren gerade fertig mit dem Spülen, als uns plötzlich eine große Welle überraschte und unser Geschirr in das Meer zog: Badesachen wieder angezogen, Taucherbrillen aufgesetzt und erneut auf Tauchstation. Nach zwei Stunden und nachdem wir beinahe die gesamte Bucht abgetaucht hatten, hatten wir auch die letzten beiden Teile wieder an Land.