Zu diesem Zeitpunkt waren es noch etwas über 20 Kilometer bis zur rumänischen Grenze, welche wir am nächsten Tag bewältigen wollten. Wir füllten unsere Flaschen auf dem WC des Supermarkts mit knapp 10 Litern Wasser und investierten daher unsere letzten 70 Forint in Gebäck.
Ein Taschenverkäufer stellte uns netterweise seinen Internetanschluss zur Verfügung und auf diese Weise stellten wir unsere Aktualisierung ins Internet. Dann machte er uns darauf aufmerksam, dass wir auf keinen Fall das Leitungswasser aus dem Supermarkt trinken sollten. So sahen unsere Aussichten für den letzten Tag in Ungarn wenig rosig aus: Kein Wasser und kein Essen.
Während wir beim Taschenverkäufer standen und redeten, da schnappte ein passierender Mann einige Wortfetzen eines Gesprächs zwischen Marlon und mir auf und stellte so fest, dass wir Deutsche waren. Dieser Mann sprach uns auf Deutsch an und wie sich herausstellte, hatten er und seine Frau einst in Deutschland studiert. Wir erzählten ihm unsere Geschichte.
Er war gleich begeistert und bestand darauf, dass wir die Nacht in seinem Haus verbrachten.
So brachen wir am nächsten Morgen mit reichlich Wasser und neuen Vorräten zur rumänischen Grenze auf.
Nach einigen Stunden Wanderns auf der Straße erreichten wir das, was man wohl - entschuldigen Sie bitte den Anglizismus - eine Ranch nennen könnte. Vielleicht hätte man es auch einen Streichelzoo nennen können. Es wurden einige Emus gehalten.
Außerdem Lamas...
...Ponys...
...und Perlhühner.
Dann hatten wir gegen Nachmittag des 77. Tages auf Schuhen am 30.6. an dieser Stelle das Ende Ungarns erreicht, in Nagylak.
Wir passierten die Grenze und es waren 1958218 Schritte bis zu dieser Stelle.
Und wie wir rumänischen Boden betreten hatten, da war es eine Stunde später, denn wir hatten eine andere Zeitzone - UTC + 02:00 - erreicht.
Gegen Abend waren wir in Nădlac, wo wir dann auch zu Abend aßen.
Unsere erste Nacht in Rumänien verbrachten wir in den Büschen hinter der Stadt.
