Das Kloster verlassen, führte uns der Weg - die Donau folgend - über den Schmugglerweg nach Österreich und wir verbrachten die Nacht in einer Laube unmittelbar vor dem Grenzübergang.
Wir gönnten uns einen letzten Kaffee in Deutschland.
Und spülten das Geschirr in einem Bach.
So schritten wir zur Grenze.
Wir schauten ein letztes Mal zurück und sollten Deutschland für lange Zeit nicht wieder sehen. Nach 42 Tagen unterwegs und 1062631 Schritten hatten wir die Heimat endgültig verlassen.
Wir hatten Österreich erreicht und folgten weiter der vertrauten Donau stromabwärts.
Plötzlich stieß ein Hund zu uns und begleitete uns einige Kilometer, ehe er so rasch wieder verschwand, wie er aufgetaucht war.
Wir kämpften uns - auf der nördlichen Seite der Donau bleibend - durch die Botanik der Schlögener Schlinge.
Was nicht nur ein Kampf, sondern auch eine Freude war, da die Pflanzenwelt an diesem Teil der Donau einiges zu bieten hat und sehr vielseitig ist; wie hier das Gewöhnliche Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium).
Oder auch das Zypressenförmige Schlafmoos (Hypnum cupressiforme).
Also erkundeten wir weiter diesen Teil der Donau.
Bis wir schließlich das Dickicht hinter uns ließen.
Unter großer Anstrengung erreichten wir - bestiegen wir - gegen Abend des 27.5. Kirchberg, wo einige Musikanten durch die Stadt zogen und Marlon überkam das Tanzfieber.
Am nächsten Tag erreichten wir gegen Abend Linz.
Nachdem wir uns ein wenig in der Stadt umgeschaut hatten, ging es rasch weiter gen Osten, so dass wir am nächsten Tag nach Steyregg Mauthausen durchwanderten.
Weiter ging es durch Aisthofen und im Schwimmbad von Perg durften wir freundlicherweise an dieser Stelle kostenfrei duschen, bekamen gar einen Kaffee und eine Erläuterung empfehlenswerter Routen für die restliche Zeit in Oberösterreich.
Marlon intensivierte die Routenempfehlung, so dass wir im Laufe des Tages den Ort Arbing erreichten.
In Arbing kam es zu einer interessanten Begegnung. Wir wurden von einem Mann angesprochen, welcher gemeinsam mit einem Freund nun am 24. Juni zu Fuß nach Jerusalem aufbricht (siehe www.jerusalemweg.at). Er war in Begleitung seiner Mutter und einem Wanderer aus der Schweiz, den er 2003 auf dem Jakobsweg kennen gelernt hatte (www.jakobswege.at). So lernten wir Maria Aschauer, ihren Sohn Johannes, Otto und Christian kennen und verbrachten einige Zeit im Rahmen eines anregenden Gesprächs in einem Café in Grein.
Es war auch Grein, wo wir dann am frühen Abend die Donau überquerten und somit Niederösterreich betraten.
Weiter ging es flussabwärts, so dass wir am 1. Juni nach Melk gelangten.