Leider wurde ich am nächsten Tag krank und musste durch Fieber gezwungen zwei Tage im Bett verbringen.
Als es mir dann besser ging, machten wir uns auf einen Blick auf das Victoria Memorial zu werfen.
Das Victoria Memorial liegt am südlichen Ende des Maidan, umgeben von Gärten und Wasserläufen.
Prächtig steht es da, dieses Gebäude aus weißem Marmor.
Neuromanische Statuen zieren die Fassade über dem Eingang zwischen mogulischen Eckkuppeln.
Das Gebäude wurden von dem britischen Außenminister Lord George Nathaniel Curzon geplant und von Sir William Emerson im Jahre 1921 fertig gestellt.
Das Denkmal ist nach Königin Victoria (1819–1901) benannt.
Am 23. Dezember hatte Yogita, Babas Schwägerin, uns eingeladen gemeinsam mit ihrer anderen Schwester und deren Mann die Nationalbibliothek - National Library - zu besuchen, da letzterer dort beschäftigt ist.
Wir hatten uns an der Nationalbibliothek getroffen.
Diese Statue stellt Rabindranath Tagore dar, den verkörperten literarischen Stolz Westbengalens.
Der Dichter, Philosoph, Musiker und Komponist erhielt 1913 den Nobelpreis für Literatur und war somit der erste asiatische Nobelpreisträger.
Er revolutionierte und erweiterte die Kunst Bengalens mit zahlreichen Kurzgeschichten, Gedichten, Briefen, Essays und Bildern. Er modernisierte die Kunst seiner Heimat durch den gezielten Angriff auf ihren klassischen Formenausdruck und die strikte Struktur.
Eines seiner Lieder ist heute die Nationalhymne von Indien und eines die Nationalhymne von Bangladesch.
Dada, Yogitas Schwager zeigte uns die Nationalbibliothek, allerdings war Fotografieren nicht gestattet.
Wir sahen viele Bücher, wir sahen alte Bücher, unter anderem eine wundervolle Ausgabe von Goethes Faust in marokkanischem Leder gebunden mit Gold verziert.
Außerdem gab es eine nennenswerte Bildergalerie indischer Schreiber mit einer Ansammlung ihrer größten Werke.
Die beiden Schwestern Yogita und Bunty, die übrigens Zwillinge sind, hatten von ihrer Mutter eine Art Milchreis mitgebracht.
Diesen gönnten wir uns nach unserem Rundgang.
Am Abend verabschiedeten wir uns und kehrten zurück in die Sudder Street.
Kalkutta gefällt uns gut; diese Stadt ist viel sauberer und freundlicher als alle anderen indischen Städte, welche wir zuvor gesehen hatten.
Doch freuen wir uns auch wieder auf die Heimat und so haben wir unsere Rückflüge gebucht und werden am 28. Dezember Indien verlassen und gegen Abend in Frankfurt landen.
Ich freue mich schon zu Hause die Arbeit an meinem Buch fortzusetzen, für welche ich Ruhe und Kraft brauche, die ich hier in Indien nur schwer finden kann.
Es war eine Reise, welche uns so viel gegeben hat und wir konnten viel über Zwischenmenschliches - sowohl über Menschen, die wir unterwegs trafen, als auch über die Menschen zu Hause vor den Bildschirmen - erfahren.
Wir sind unendlich dankbar für all das Gute, welches uns widerfahren ist und für die Erfahrungen, welche wir sammeln konnten. Doch all diesem werden wir uns erst zu Hause richtig gewiss werden, dem ist uns bewusst.
Wir freuen uns auf die Lieben zu Hause und die liebe Heimat.
Wir danken Ihnen allen für die Treue, für jedes Wort in unserem Gästebuch, denn alles ist wertvoll. Wir danken für die unglaubliche Unterstützung, welche wir durch Sie erfahren durften.