XIV: Kalkutta (Seite 1)

 

Am 15. Dezember hatten wir nach 245 Tagen unterwegs unser letztes Ziel erreicht: Kalkutta

Wir waren am Bahnhof von Howrah angekommen und fuhren mit einem Taxi über den Hugli, einen Mündungsarm des Ganges.

Wir ließen uns in Chowringhee absetzen.

Die Sudder Street ist bekannt bei Reisenden und so findet man hier zahlreiche Hotels und Gasthäuser in verschiedenen Preisklassen.

Wir zogen in das Times Guesthouse.

Beim Straßenhändler an der Ecke fiel unser Blick gleich auf ein Buch, welches sich hierzulande wohl zu einem Dauerbrenner entwickelt hat.

Leider hatte Marlon während der Zugfahrt Fieber bekommen, so dass er den restlichen 15. und den 16. Dezember im Bett verbringen musste.

Als wir am 17. April losziehen wollten, da trafen wir Janick aus Hamburg wieder, den wir bereits mit zwei Freunden in der Yogi Lodge in Varanasi getroffen hatten.

Witzigerweise wohnt er im selben Gasthaus wie wir. Er und seine Freunde werden am 20. Dezember nach Bangkok in Thailand weiterreisen.

Wir machten uns auf den Weg und über die Park Street, wo man viele Händler und Geschäftshäuser findet, gelangten wir - nachdem wir einigen Ordensschwestern gefolgt waren - zu den Missionarinnen der Nächstenliebe (Missionaries of Charity) im "Mother House", wo Mutter Teresa wirkte und nun ruht.

Es ist nicht überall erlaubt zu fotografieren im Mother House.
Doch Sie können es sich wie folgt vorstellen: Nachdem Sie einen kleinen Innenhof betreten haben, befindet sich zur Ihrer Rechten eine Art kleine Kapelle, "Tomb" genannt - Grab - wo Mutter Teresa ruht, gebetet wird und Messen abgehalten werden.

Eine andere Tür führt vom Innenhof aus zu einer Foto- und Bilderausstellung, wo das Leben und Wirken von Mutter Teresa dargestellt ist, angefangen bei ihrer Geburt in Skopje (damals Üsküb im Osmanisches Reich; heute Skopje und Hauptstadt Makedoniens), über ihre Ankunft bis zu ihrem Tod in Kalkutta.

In diesem Behältnis befindet sich Blut der Mutter von Kalkutta, welches ihr entnommen wurde als sie noch lebte und ein Stück Baumwolle.

Wir lasen: Auf diesem Stuhl saß Mutter Teresa noch kurz vor ihrem Tod am 5. September 1997, ehe sie sich in ihr Bett legte, als sie begann über immer stärker werdende Schmerzen zu klagen. Als es ihr dann zunehmend schwieriger fiel zu atmen, war es nicht möglich sie künstlich zu beatmen, da der Strom ausgefallen war.
So verstarb sie im Kreis ihrer betenden Schwestern gegen Abend des besagten Tages im Alter von 87 Jahren.

Dies war Mutter Teresas Zimmer, zu welchem eine Treppe am Ende des Innenhofes hinaufführt.

Wir begaben uns in die Kapelle, wo Mutter Teresa auf eigenem Wunsch in dem von ihr gegründeten Kloster beigesetzt wurde. Einige beteten am Grab, während andere eine Messe vorbereiteten.

Wir wohnten der Messe bei.
Eine Ordensschwester ging umher und fragte die Anwesenden nach ihrer Religionszugehörigkeit. Da wir nicht katholischen Glaubens sind, wurde es uns untersagt an der Eucharistie - dem Abendmahl, der Danksagung - teilzunehmen.

Nachdem die Messe zu Ende war verließen wir das Mother House und machten uns auf zum New Market, einem Basar unweit der Sudder Street.

Bei einem Gewürzhändler probierten wir verschiedene Gewürze, redeten darüber welches man bei welchem Essen am besten mit welchem kombiniert und deckten uns mit einigen Gewürzen ein, ehe wir uns zurück in das Times Gasthaus begaben.

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