XIII: Kanpur, Allahabad, Varanasi (Seite 3)

 

Wir fuhren bis zu dieser Stelle den Fluss hinauf.

Denn hier werden Leichen verbrannt und ihre Asche anschließend in den Ganges gestreut.
Man sagt in Varanasi zu sterben und hier verbrannt zu werden soll dazu führen dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entfliehen.
Allerdings werden Sadhus - heilige Männer - und kleine Kinder, sowie schwangere Frauen nicht verbrannt. Denn sie werden als rein angesehen, so dass ein Verbrennen nicht nötig ist. So werden ihre toten Körper unverbrannt dem Fluss übergeben.
Ich habe Geschichten gehört von Leichen, die durch den Fluss treiben, jedoch konnten wir keine sehen.

Während an der einen Stelle noch die Leichen verbrannt, nachdem sie im Ganges gereinigt wurden, baden wenige Meter weiter die Einen.

Während andere ihre Wäsche waschen.

Nach etwa einer Stunde verließen wir das Boot und den Ganges.

Zunächst begaben wir uns in einem Rama-Tempel.

Der Tempel hat uns sehr gut gefallen, denn in Schriften auf den Wänden und mit Bildern wird das Ramayana erzählt.
Ich habe ihnen ja schon einige Male vom Ramayana berichtet - von der Geschichte vom Prinzen Rama, der gemeinsam mit seinem Bruder Lakshmana und dem Affen Hanuman die schöne Sita zu befreien versucht - diese Perle unter den Frauen, die mit den reizenden Brauen und den Rehaugen, den anmutig gerundeten Brüsten, ihre Lippen glichen Bimbafrüchten, rund waren ihre Schenkel und bezaubernd ihre Beine, dem schlanken Rüssel des Elefanten gleich, und aus diesem Grund hatte der Dämonenfürst Ravana die Prinzessin entführt und in sein Reich auf Lanka verschleppt.

Anschließend suchten wir das muslimische Viertel Varanasis auf, wo Saris angefertigt werden.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung Varanasis ist muslimisch.

Gegen Mittag aßen wir in diesem Restaurant.

Dann machten wir uns erneut auf dem Weg zu den Ghats, am Ufer des Ganges, da wir uns noch einmal den Leichenverbrennungsplatz dort ansehen wollten.

Doch zuvor kauften wir bei dieser jungen Geschäftsfrau einige Postkarten.

Wir müssen Sie warnen: Sollten Sie leichten Gemütes sein, oder unter 18 Jahren, dann blättern Sie bitte zu Seite 4. Denn die folgenden Bilder und auch der Text könnten als unangenehm empfunden werden, da die Fotografien Leichen zeigen und wir die Geschehnisse in Worten niedergeschrieben haben.

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Wir hielten uns einige Zeit an diesem Ort, wo die Leichen verbrannt werden auf, während Kühe, Ziegen und Hunde umherstreunen, die Einen Tee trinkend an einer Teebude sitzen, andere Dir Marihuana, Haschisch und Opium anbieten und wiederum andere fragen, ob Du nicht Lust hättest Dich mit einem indischen Mädchen zu vergnügen.

Die Toten werden zunächst auf einer Trage hinunter zum Fluss getragen und dort in diesem gewaschen. Anschließend werden die Verstorbenen auf einen kleinen Scheiterhaufen niedergelegt und dieser wird mit Hilfe verschiedener Substanzen entzündet.

Irgendwann fiel uns diese Leichenverbrennung auf, die schon etwas länger im Gange war.

Ein Hund näherte sich, der noch nicht ganz verbrannten Leiche und machte sich an ihren Beinen zu schaffen.
Ein Mann vertrieb den Hund und knickte die Beine nach oben ab, so dass sie in der Flamme lagen.

Am Tag werden an dieser Stelle 200 bis 300 Leichen verbrannt.

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