XIII: Kanpur, Allahabad, Varanasi (Seite 2)

 

Wir hatten vorne neben dem Fahrer Platz genommen.

Fuhren vorbei an einigen Arbeitselefanten, die gerade damit beschäftigt waren Äste und Zweige davonzutragen.

Die Sammelrikscha werden in der Regel bis über den letzten Platz hinaus belegt.

Uns ist schon des Öfteren aufgefallen, dass man hierzulande auch untereinander oft sehr unehrlich ist. Dieser Mann zum Beispiel versuchte ohne den Sammelrikschafahrer zu bezahlen davon zu kommen, doch der Rikscha-Lenker bekam nach einer kurzen Diskussion sein Geld.

Wir erreichten die Innenstadt und bahnten uns unseren Weg noch immer im Sammelrikscha durch das Chaos der Straßen.

Doch glücklicherweise hatte dieser Verkehrspolizist alles im Griff.

Schließlich gönnten wir uns in der Nähe unseres Hotels etwas Süßes, ehe wir uns zur Ruhe legten.

Nachdem wir zwei Nächte in Allahabad verbracht hatten, nahmen wir in der Früh des 4. Dezember einen Zug nach Varanasi.

Die Zugfahrt dauerte etwa vier Stunden.
Ein wenig unangenehm wirkt die Entsorgungsart der Toiletten in den Zügen.

Die Toiletten weisen keinen Behälter oder der gleichen auf, sondern die Fäkalien fallen schlicht unten aus dem Zug heraus.
Zwar befindet sich an den Türen der Zugtoiletten ein Schild, welches untersagt die Toiletten an Bahnhöfen zu benutzen, doch scheint dieser Anweisung niemand Folge zu leisten und Sie können sich nun gerne selbst ausmalen, wie die Gleise auf den Bahnhöfen aussehen und wie es dort riecht.

Nachdem wir den Bahnhof verlassen hatten und die ersten anstürmenden Rikschafahrer losgeworden waren, trat ein Mann zu uns und sagte: "Hört mich erst an, bevor ihr mich wegschickt." Wir waren einverstanden. "Für 40 Rupien fahre ich Euch zu einem Hotel oder Gasthaus." fuhr er fort. "Wir klappern so viele ab, bis wir eines haben, welches Euch gefällt und der Preis bleibt bei 40 Rupien."

Der Mann, dessen Name Raj war, war sehr nett und er sagte, wir seien heute seine ersten Kunden.
Stolz präsentierte er uns sein Buch mit einer Annsammlung von Empfehlungsschreiben in verschiedenen Sprachen - viele auch in Deutsch.
Denn Raj bietet auch Stadtrundfahrten an.

Nachdem er sich erkundigt hatte wie viel wir für eine Nacht ausgeben würden, brachte er uns zur Yogi Lodge.

Die Yogi Lodge, hinter den zahlreichen schmalen Gassen Varanasis versteckt, entpuppte sich tatsächlich als nettes und auch günstigen Gasthaus und wir nahmen dort Wohnung.

Varansi ist eine der ältesten Städte Indiens und die heiligste Stadt des Hinduismus. Sie gilt als Shivas liebste Stadt und man sagt, dass er sie niemals verlässt.
Als die Sonne aufging machten wir uns am 235. Tag unserer Reise auf diesen Ort zu erkunden.

Nach einiger Zeit erreichten wir die Ghats, die Stufen am Ganges.

Seit über 2500 Jahren pilgern Hindus in die Stadt.

Es heißt ein Bad im Ganges reinigt von Sünden.
Doch viele Gläubige kommen auch nach Varanasi, um hier zu sterben und anschließend am Ufer des Flusses verbrannt zu werden.

Wir heuerten einen Bootsmann an und fuhren auf den Fluss hinaus.

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