X: Auf nach Gaumukh! (Seite 7)

 

Am nächsten Morgen lernten wir Thomas aus Salzburg kennen, der ebenfalls im Shri Krishna Ashram wohnte und sich - mit einer zweimonatigen Auszeit in Thailand - ein Jahr in Indien aufhalten möchte. Wir unterhielten uns lang, tranken Tee - sprachen über die Heimat, über Indien, über den Unterschied, über die Menschen hier und dort.

Den Tag verbrachten wir in der Stadt.

Am Sonntag war es dann soweit, dass wir zeitig den Ashram verließen und nach Gaumukh aufbrachen.

Alles Unnötige, sowie einen Rucksack ließen wir im Ashram zurück, um uns den Aufstieg zu erleichtern.

Wir blickten von oben auf den überschaubaren Ort.

Ehe wir dem Ganges-Zufluss Bhagirathi aufwärts folgten.

Nach etwa zwei Kilometern erreichten wir den Gangotri National Park.

Wir zahlten die Gebühren und zogen den großen Bergen entgegen.

Wir genossen die Schönheit, das Antlitz der Natur, einige Stunden - hier im Himalaya und nach einiger Zeit sichteten wir eine Gruppe von Bharalen, elegant - kaum zu erkennen - auf den steilen Hängen stehen.

Der Bharal, auch Blauschaf genannt, wird trotz letzterem Namen den Ziegen und nicht den Schafen zugeordnet. Sie treten auf einer Höhe von 3000 bis 5000 Metern auf, sind jedoch auch schon auf bis zu 6500 Metern Höhe gesichtet worden.

In den 1960er Jahren wurden noch über eine Million Bharale gezählt. Bis Ende der 1980er wurden sie stark bejagt, da man ihr Fleisch gut nach Europa verkaufen konnte, so dass ihre Zahl stark zurückging. Derzeit liegen keine genauen Zahlen vor und man schätzt die Gesamtpopulation auf 40.000 bis 400.000 Individuen.

Natürlicher Feind des Bharals ist unter anderem der Schneeleopard, welcher auch in dieser Gegend vorkommt, den wir jedoch nicht sichten konnten. Wir hatten uns diesbezüglich auch keine Hoffnung gemacht, denn in Indien Leben nur 200 bis 600 dieser Raubtiere, welche durch Pelzjagd und Jagd für traditionelle chinesische Medizin stark gefährdet sind.

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