X: Auf nach Gaumukh! (Seite 8)

 

Wir gingen weiter.

Der Mischwald ging zu Nadelwald über.

Und an dieser Stelle erreichten wir die Baumgrenze.

Fortan waren da bloß noch Sträucher, Gräser und dergleichen.

Dann verschwand die Sonne hinter den Bergen und sobald diese ihre wärmenden Strahlen fernhielten, wurde es sehr kalt.

Wir zogen weiter.

Nachdem wir gegen 10:00 Uhr in Gangotri aufgebrochen waren, erreichten wir diese Ansammlung von Hütten, Zelten und einem Ashram - Bhojbasa - gegen 16 Uhr.

Bei einem Becher Tee wärmte ich mich im Shri Lal Baba Ashram auf, als dieser Mann Konversation suchte und sich nach meiner Intention erkundigte Gaumkuh zu besuchen, um schließlich mich bei meiner Erklärung zu unterbrechen und einen Monolog über den Westen, den er zwar für fortschrittlicher als Indien hält, welcher aber geistig und religiös weit hinterher hinge - und dem Atman, welches er "Seele" nannte, zu führen. Er hatte eine Menge zu erzählen und ich hatte eine Menge Tee.

Dann wurde es dunkel und da schienen die Wolken die Berge hinunter zu schleichen - das Tal zu füllen.

Am Abend wurde für zwei Stunden der Strom eingeschaltet.

Und wir schliefen zwischen Steinwänden und unter Wellblechdach.

Der nächste Morgen: Haferschleim zum Frühstück, Berge als Ausblick.

Wir ließen Bojbasa hinter uns und brachen gegen 8 Uhr auf.

Je mehr wir uns Gaumukh näherten, so berschwerlicher wurde der Weg.

Die Felswände gingen in Eiswände über.

Und schließlich erreichten wir am 18. Oktober, dem 187. Tag unserer Reise, Gaumukh, die Gletscherhöhle, auf 3.892 Meter Höhe über dem Meeresspiegel im Himalaya gelegene Quelle der Bhagirathi, des größten Zufluss des Ganges.
Gaumukh, welches "Kuhmaul" genannt wird, da es einem weit aufgerissenen Maul ähnelt.

Und hier am Anfang des Ganges hatten wir die zehnte Etappe unserer Reise beendet.