Nach etwa drei Stunden Flug erkannten wir am Boden die Lichter Delhis.
Und nach 173 Tagen fort von zu Hause hatten wir am 4. Oktober 2010 gegen kurz nach 1 Uhr Ortszeit - auf dem Flughafen Delhis - Indien erreicht.
Am Flughafen erhielten wir eine indische Prepaid-SIM-Karte, für welche wir ein achtseitiges Formular ausfüllen und ein Passfoto abgeben mussten. Dann buchten wir ein Prepaid-Taxi und ließen die "New Delhi Railway Station" ansteuern, da wir uns nicht lange in Indiens Hauptstadt aufhalten wollten, sondern Gaumukh im Himalaya anstrebten - Gaumukh, die Quelle der Bhagirathi, eines wichtigen Quellflusses des Ganges, die nach dem Zusammenfluss mit dem Alaknanda im Ort Devaprayag den Ganges bildet.
Es wäre ein Zug um 6:50 Uhr nach Haridwar gefahren, doch ist das Zugfahren in Indien wohl nicht allzu spontan möglich.
Am Schalter konnten wir als Ausländer jedenfalls keine Tickets kaufen, sondern hatten zu warten ehe das "International Tourist Bureau" um 8 Uhr öffnete.
Es bestand zwar die Möglichkeit Tickets in anderen Einrichtungen zu kaufen zu welchen uns unzählige Personen führten, doch hielten wir die Preise von 5000 bis 7000 Rupien (etwa 80 bis 120 Euro) pro Person für etwas überteuert.
Und so warteten wir.
Und warteten - während man uns ständig neue Angebote unterbreitete und der Preis für ein Ticket bis auf 1200 Rupien (20 Euro) herunterging.
Aus Langeweile beobachtete ich das Sozialverhalten zweier Halbfinger-Geckos, welche sich um den Platz an einer Lampe stritten, da sich dort die Insekten versammelt hatten.
Interessant bei einigen Halbfinger-Gecko-Arten ist, dass sie sich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen können und es Weibchen-Populationen gibt, welche sich asexuell vermehren indem ihre Eier sich aus unbefruchteten Eizellen entwickeln.
Um Kurz vor tranken wir einen Kaffee und um 8 Uhr öffnete dann schließlich das "International Tourist Bureau". Wie ich schon sagte ist das Zugfahren in Indien nicht allzu spontan möglich. Zunächst mussten wir ein Formular ausfüllen; der Zug, welcher gegen halb vier abfahren sollte war bereits ausverkauft und wir konnten zwei Tickets für den Zug um 22:20 Uhr - allerdings von Alt-Delhi - zu einem Preis von zusammen 290 Rupien (etwa 4,80 Euro) ergattern..
Mit den Tickets in der Tasche gingen wir zunächst einmal in einem "Pure Vegetarian Food - Restaurant" frühstücken.
Anschließend schauten wir uns ein wenig in der Gegend um - wir hatten ja bis zum späten Abend Zeit.
Delhi machte nicht gerade einen schönen Eindruck in dieser Gegend und auch haben wir niemals zuvor solch verschmutze Luft geatmet, welche schwer in der Lunge lag.
In diesem Hare Krishna Tempel besannen wir uns ein wenig.
Und ruhten in diesem Park - anders diese Hörnchen, welche - in der Befürchtung jede Sekunde könnte ein Greif erscheinen - nervös den Baum auf- und abliefen. Ich denke es handelt sich um Nördliche Palmenhörnchen (Funambulus pennantii).
Am späten Nachmittag verließen wir Neu-Delhi.
Und waren nach einiger Zeit, als es bereits dunkel war, an der Old Delhi Railway Station angekommen.
Zunächst putzten wir uns die Zähne.
Dann bestiegen wir den Zug.
Wir waren in einem Schlaf-Abteil untergebracht und sollten bis etwa 5 Uhr ruhen können, da dies unsere voraussichtliche Ankunft in Haridwar war.
Und so war es auch, als der Morgen langsam graute erreichten wir Haridwar - eine bekannte Pilgerstätte im Hinduismus, welche zu den sieben heiligen Städten zählt.