VIII: Türkei (Seite 5)

 

Am nächsten Tag zogen wir weiter die Küste entlang.

Dies unter den interessierten Blicken dieser Kuh.

Die Küste des Schwarzen Meeres ist nicht leicht zu bestreiten, denn die Wege führen auf und ab, Hügel hinauf und Hügel hinunter, während die Sonne zynisch lacht und dies mit aller Kraft.

Als wir gerade am Straßenrand ruhten, kam zufällig eine Familie aus Gelsenkirchen vorbei.

Die Qualität der integrierten Mobiltelefon-Kameras unterscheidet sich schon von der, welche Sie sonst an dieser Stelle präsentiert bekommen. Denn auf diesem Foto befanden sich im Hintergrund etliche Berge - es war ein schöner Anblick - doch die Kameras konnten dieses Bild nicht so festhalten, wie wir es sahen. Dies fiel uns bei vielen Fotos auf.

Aber wir haben ja auch noch die gute alte Pentax, doch in den Genuss dieser Bilder werden Sie und wir erst nach der Reise kommen.

Wir liefen ein Stück weit landeinwärts.

Und zelteten irgendwo in der Wildnis.

Hätte diese Landschildkröte an diesem Tag vielleicht zwanzig oder dreißig Zentimeter mehr auf ihrer Futtersuche zurückgelegt, wäre sie einen Moment vor diesem überfahren worden.

Marlon setzte die Schildkröte - ich denke es handelt sich um eine Maurische Landschildkröte (Testudo graeca) - in die Büsche.

Es gibt hier ein üppiges Vorkommen an Rhododendren, welche man aus den Gärten von zu Hause kennt.

Schließlich waren wir nach Cide gelangt und nahmen ein Bad in den Wellen im Sonnenuntergang.

Auch die Nacht verbrachten wir am Wasser. Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen, weisen die Mobiltelefonkameras Schwächen auf.

Um ein wenig Zeit zu sparen - denn es bleiben uns bloß noch etwas über zwei Wochen Zeit in der Türkei, bis zu unserer Verabredung im Iran - kürzten wir die Ecke bei Sinop ab und fuhren mit einem Bus von Cide über Kastamonu nach Samsun. Aus Zeitgründen werden wir in der Türkei des Öfteren noch einmal in den Bus steigen müssen.
Doch freuen wir uns auf die Zeit im Iran und hoffen dort ein wenig durchatmen zu können; denn es ist anstrengend Abend für Abend einen versteckten Zeltplatz zu finden, ständig nach Waschmöglichkeiten zu suchen und niemals wirklich ruhen zu können, da es immer weiter geht, jeden Tag - dies macht sich nach über vier Monaten bemerkbar.

In Samsun gerade aus dem Bus gestiegen, trafen wir Şahin aus Bielefeld und er lud uns zu einem Tee und einem Sesamring ein.

In Samsun - der größten türkischen Stadt am Schwarzen Meer - wollten wir uns nach einer neuen Digitalkamera umsehen. Die Nikon Coolpix hatten wir uns vor der Reise zugelegt und mit ihr direkt fünf Ersatzakkus, da wir ja nicht immer sicher sein können, an Strom zu gelangen. Daher suchten wir nach einer Kamera, welche kompatibel mit unseren Akkus ist.
Şahin half uns bei unserer Suche. In den großen Städten der Türkei scheint es so, dass die Einkaufsviertel nach Waren sortiert sind und Şahin führte uns in ein Viertel, in welchem es unzählige Kamera-Geschäfte gab. Wir hatten in knapp zwei Stunden mehr als zwanzig dieser Läden aufgesucht und keine Alternative gefunden. Die hier angebotenen Kameras sind sehr teuer und technisch gesehen nicht auf dem neuesten Stand, wobei letztere Worte ihrem Zustand eher schmeicheln. Doch wir geben nicht auf und werden weiter nach einer neuen Digitalkamera suchen, denn die Fotografie mit Mobiltelefonen ist definitiv kein Kompromiss.

Den Abend verbrachten wir auf einem Hügel am Ufer des Schwarzen Meeres.

Die Nächte während Ramadan kann man nicht durchschlafen, da gegen drei Uhr nachts Trommler durch die Straßen ziehen, um die Fastenden ans Essen zu erinnern, ehe es hell wird, so erklärte uns ein Einheimischer.

Am Mittag des 19. August waren wir dann in das Zentrum Samsuns zurückgekehrt und berichteten aus einem Teestuben-Viertel.

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