VII: Die letzten Tage im Okzident (Seite 4)

 

Wir verließen Alexandroupolis.

Während unseres täglichen Bades im Meer blickten wir ein letztes Mal auf die Stadt und unsere Zeit in Griechenland zurück.

Nach einiger Zeit und ohne nennenswerten Halt erreichten wir die Grenze.

Nach der Passkontrolle marschierten wir direkt auf die Mariza (griechisch: Evros) zu, welche die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei bildet.
Dann schritt ein Soldat zu uns und wies uns darauf hin, dass es verboten sei die Mariza per Fuß zu überqueren.
Also hatten wir zurück zum Grenzposten zu gehen, um nach einem fahrbaren Untersatz zu suchen.

Wir fanden einen Busfahrer, welcher so freundlich war uns mitzunehmen.

Auf der anderen Seite des Flusses ging es dann zu Fuß weiter und so hatten wir am 3. August nach 2884965 Schritten und 111 Tagen unterwegs türkischen Boden betreten.

Als erstes peilten wir die Stadt Ipsala an.

Und die erste Nacht in der Türkei verbrachten wir zwischen den Feldern vor der Stadt. Wir wunderten uns über Schüsse, welche wir bis in den späten Abend und am frühen Morgen hörten. Doch ist die Gegend um İpsala wegen ihres reichen Vogelbestandes als Jagdgebiet beliebt, wie wir später in Erfahrung bringen konnten.

Vom islamischen Gebetsruf Adhan beginnend mit den Worten "Allahu akbar" (Allah ist groß - größer als alles und mit nichts vergleichbar) vom Muezzin - dem Gebetsrufer - welcher die Muslime fünfmal täglich zum Beten zusammenruft, vor Sonnenaufgang geweckt, ging es von İpsala aus weiter nach Kesan. In diesen Städten erhielten wir übrigens nicht nur einmal den Hinweis auf die örtlichen Barbiere - doch wir hatten zu Hause überlegt uns während der gesamten Reise nicht zu rasieren und nicht die Haare zu schneiden.

In Keşan entschieden wir uns einen Bus nach Tekirdağ zu nehmen - unsere Verabredung mit Herrn Kasraei an der türkisch-iranischen Grenze in den Sinn rufend. Diese Verabredung wird sich wohl nach Absprache mit Herrn Kasraei um circa eine Woche nach hinten verschieben, so dass wir in der ersten Septemberwoche im Iran erwartet werden.

So gelangten wir nach Tekirdağ, eine Hafenstadt in Ostthrakien am Marmarameer; jenes Binnenmeer, welches über den Bosporus und die Dardanellen die Ägäis mit dem Schwarzen Meer verbindet.

Im Zentrum der Stadt besorgten wir uns eine neue Landkarte.

An einem Café setzten wir uns, um über unsere Fortschritte zu berichten.

Wir haben mit überschreiten der griechisch-türkischen Grenze auf dieser Reise den ersten Stempel in unseren Reisepass erlangt.

Wir bauten unser Zelt vor der Stadt auf und frühstückten am nächsten Morgen Brot mit Haselnusscreme und Kaffee mit Blick auf Tekirdağ.

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