II: Von Winterberg über Rotenburg an der Fulda nach Regensburg (Seite 2)

 

In Schweinfurt fanden wir einen freien WLAN-Zugang und uns der Regen.

So zogen wir weiter und nach 21 Tagen unterwegs liefen wir das erste Mal durch Regen.

In Grettsadt fanden wir ein wenig Zeit im Grettschter Lädla von Ilse Leubner. Der Kaffee ging aufs Haus und wir konnten ein wenig ruhen.

Am Abend erreichten wir Gerolzhofen, während der Regen anhielt.

Weiter ging es in den Wald und vor Geiselwind entdeckten wir dort den Dreifrankenstein, der das Zusammentreffen der drei Franken-Grenzen markiert.

In Geiselwind informierten wir uns über heimische Pilzarten.

Ehe wir beim TSV Geiselwind duschen durften.

In Schlüsselfeld, im indischen Restaurant Rasoi - was Küche bedeutet - durften wir freundlicher Weise den Internetzugang nutzen und bekamen etwas zu trinken und ein wenig Proviant mit.

Da wir an Samstagen fasten hoben wir uns die Gemüsepizza für den Sonntagmorgen auf.

Gegen Mittag des neunten Mai - es war eben ein Sonntag - da erreichten wir das Örtchen Schwarzenbach und entschlossen uns auf einer Bank zu ruhen. Da trat nach einiger Zeit ein Mann zu uns und sprach: "Ihr seid doch nicht die beiden, die nach Indien laufen?"

"Doch, das sind wir."

"Das gibt es doch nicht, ich bin jeden Tag auf Eurer Seite, dass ich Euch hier treffe. Wollt Ihr etwas trinken?"

So lud Marco Hagen uns auf einen Kaffee ein und wir kamen ins Gespräch.

Als wir dann weiterziehen wollten und sich herausstellte, dass er genau in diesem Ort wohnte, den wir anstrebten, da bot er uns an bei ihm zu nächtigen. So verbrachten wir einen schönen Abend in seinem Haus in Weisendorf, bei gutem Essen in netter Gesellschaft.

Nach einem ausführlichen Frühstück zogen wir weiter gen Nürnberg. Vielen Dank an Marco und Tanja Hagen für die Großzügigkeit und Gastfreundschaft.

Nürnberg erwartete uns.

Schweren Schrittes trieb es uns durch Nürnberg.

Und nach über 20000 Schritten in südöstlicher Richtung ließen wir die Stadt rasch hinter uns.

Es war bereits dunkel, als wir östlich von Nürnberg in einem Wald unser Zelt aufschlugen. Zu unserer Überraschung stellten wir am nächsten Morgen fest, dass unser Zelt von Waldameisen umzingelt war.

Sie waren einfach überall: Auf dem Zelt, vor dem Zelt, neben dem Zelt und unter dem Zelt - wir zelteten direkt auf einer Ameisenstraße.

Ich versuchte zu bestimmen, um welche Waldameisenart es sich handelte. In Deutschland kommen 23 Arten aus der Gattung der Waldameisen vor, welche sich in vier Untergattung aufteilen. Da ich zwei deutliche schwarze Flecken auf dem rot gefärbten Pronotum - also der Vorderbrust - und dem ebenso rot gefärbten Mesonotum - sprich der Mittelbrust - erkennen konnte, vermutete ich, es müsse sich um die Rote Waldameise (Formica rufa) handeln.

Solch ein Ameisenstaat ist schon etwas Bewundernswertes und wir entfernten vorsichtig die fleißigen Arbeiterinnen von unserem Zelt. Schließlich genießen alle Ameisen einen Schutzstatus in Deutschland, welcher sich aus § 41 des Bundesnaturschutzgesetzes ergibt und der darauf folgende Paragraph besagt, dass hügelbauende Waldameisen nach einer Neufassung der Bundesartenschutzverordnung vom 16. Februar 2005 wieder zu den besonders geschützten Tierarten zählen und weder der Natur entnommen, noch getötet werden dürfen. Darüber hinaus werden die Roten Waldameisen von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gering gefährdet in der Ausgabe 2009 der Roten Liste gefährdeter Arten geführt und stehen in Deutschland auf der Vorwarnliste.

Gegen Mittag erreichen wir Feucht und recherchierten in der hiesigen Bücherei fränkische Sagen, welchen wir hätten auf den Grund gehen können. So heißt es in einem Buch, im Wald am Dillberg - zwischen Feucht und Neumarkt gelegen - sollen des Nachts ein Heer von kopflosen Reitern umherziehen.

Mit diesem Stoff, für ein Abenteuer gerüstet, verließen wir Feucht und zelteten in finsterer Nacht im Wald vor Dillberg.

Doch das einzige was wir am Morgen nach der besagten Nacht fanden, war ein kopfloser Hase.

In Neumarkt durften wir glücklicherweise kostenfrei im Freibad duschen und bekamen sogar von der freundlichen Kassendame einen Glücksbringer aus der Türkei und zwei Bananen mit auf den Weg.

Der Weg, welcher von dort aus zur Altstadt führte, brachte uns zu einem Teich, wo wir ein brütendes Paar Höckerschwäne sahen - majestätisch anmutende Vögel und übrigens die schwerste flugfähigen unter den Gefiederten.

Wir nächtigten an einem Waldrand bei Deining.

Marlon - der den Koch in unserer Reisegruppe darstellt - bereitete am anschließenden Morgen Kartoffeln mit Rotkohl zu.

In Batzhausen trafen wir einen Bauern und er bot uns Wasser und frische Milch an.

In diesem Fall sind die Wege vom Produzenten zum Konsumenten noch kurz: Kuh, Milch: Milchreis!

Kurz vor Regensburg entdeckten wir eine Höhle.

Diese Höhle wurde von einer Fledermaus bewohnt.

Wir entschieden uns an dieser Stelle für eine Brotzeit.

Dann erreichten wir nach 828258 Schritten - seit Beginn unserer Reise in Buer - Regensburg und beendeten somit am 15. Mai 2010 die zweite Etappe unserer Reise.